Ist geteiltes Leid, wirklich halbes Leid…?

Es erreichen mich immer wieder Nachrichten, Mails, Whatsis und Anrufe in welchen man sich für diese Webseite bedankt und irgendwie von «Mut» die Rede ist…

So wie zum Beispiel diese hier:

«Lieber Ismael,
ich lese täglich deine Nachrichten auf der Webseite und im Netz! Und ich möchte einfach das du weist das ich es toll finde!!
Du hast die Website für Petra so liebevoll gestaltet und alles was du schreibst ist so wunderschön ergreifend! 💞
Wahnsinnig mutig und toll ist es von dir, dass Du uns alle an Deiner Trauer, deinen Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt !
Mir tut das alles so sehr leid! 😔
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an dich und Corinna denke ! Ich wünsche Dir und Corinna weiterhin viel Kraft und drücke euch ganz fest! 😘»

oder diese hier:

«Guete morge ismael, herzigi sach d HomePage vo dr fründin., bi so frech gsi und ha biz gluegt.. das hesch mit sehr viel liebi gmacht und du frogsch no was du verbroche hesch, i denk kei mensch bringt so viel liebi z stand, es chund so schön vo herze, es het di brucht für all das.. viel kraft. «

Ja, mein Gott ich habe sie geliebt! Und es sind genau diese Nachrichten die mich/uns ermutigen weiter zu schreiben, weiter an dieser Seite zu arbeiten… Ohne die Namen nennen zu wollen: Ich Danke euch von Herzen für eure Worte Gedanken und Unterstützung!

Aber, Ist es denn wirklich mutig von mir? Braucht es denn hierzu wirklich Mut, um einem lieben Menschen der seine letzte Reise angetreten hat zu gedenken, sich an ihn zu erinnern, kurz inne zu halten und an ihn zu denken?

Ach ja, ich vergass, wir sind ja im 21sten Jahrhundert, das einzige was zählt ist Leistung und Stärke, ja keine Schwäche(n) oder gar Gefühle zeigen… Immer schön annonym bleiben und so posten wir täglich millionenfach irgend welchen Schrott kreuz und quer über alle Socialmedia Kanäle verteilt und das alles unter dem Deckmantel der Annonymität…

Schade eigentlich, ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass geteiltes Leid auch halbes Leid ist und wer weis, vielleicht geteilte Freude vielleicht auch doppelte Freude bedeuten könnte… Liege ich da so falsch? Schade, dass wir immer das Gefühl haben, unsere Gefühle verstecken zu müssen, uns hinter irgend welchen gesellschaftlichen Zwängen verstecken zu müssen… Sind denn Trauer, Liebe und Freude wirklich Schwächen, die man am besten für sich behalten sollte, Angst haben muss, dass sie gegen einen ausgespielt werden könnten? Ist es nicht genau das was Stärke ausmacht? Was haben wir denn zu verlieren? Ja ich weis, ein Haufen Fragen… Aber macht euch doch mal Gedanken…

Irgendwie ist es doch schade, dass jeder alles für sich behält, Ihr wisst gar nicht wie Corinna und ich und bestimmt auch noch Andere uns freuen würden, Irgendwelche, eure Geschichten und Erinnerungen von und mit Petra, zu lesen, die wir noch nicht kannten, irgendwelche, eure Bilder von und mit Ihr, die wir noch nicht gesehen haben, zu bekommen, einfach nur, um uns nebst all dem uns Bekannten an sie zu erinnern, darüber zu schmunzeln und lachen, uns an sie erinnern zu können.

Ich verspreche euch eins, Ihr könnt mir glauben, dazu braucht es weder Mut noch sonst was, ihr werdet sehen, es tut sogar gut…!

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